Ernst Schönwieses Briefwechsel mit Dichtern aus der Bukowina (1947/1948)
Diese Edition versammelt zehn Briefe zwischen Ernst Schönwiese und
Alfred Margul-Sperber, Immanuel Weißglas und Alfred Kittner sowie einen
Brief von Alfred Kittner an Hedwig Schönwiese. Die Briefe Ernst
Schönwieses wurden nach der Edition von George Guțu wiedergegeben.
Als Nonat Ventura in einer kalten katalanischen Nacht seinen Weg in das
Haus des Paares findet, welches ihn als Kleinkind im Waisenhaus
abgesetzt hat, wird die Nacht in der Stube zur Projektionsfläche eines
Films, welcher sein Leben ist: Eine Kindheit als Waise, der Ausbruch mit
der Hilfe eines gewitzten Schlossers, eine Jugend voller Schwärmerei
und Ambition und letztlich die fulminante Karriere als Meisterdieb in
den Straßen Barcelonas. Leichen pflastern den Weg dieses Emporkömmlings,
der die Bourgeoisie in Angst und Schrecken versetzt.Die Kamera
führt der Protagonist selbst und so tauchen wir ein in die Randbereiche
der Gesellschaft: Diebe, Prostituierte, Verlorene, Ambitionierte, Mörder
und Kleinkriminelle huschen durchs Bild.
Lawrence Ferlinghetti zählte über weit mehr als ein halbes Jahrhundert
zu den Poeten, die globale Anerkennung genossen. Er wurde 1919 in New
York geboren, wuchs bei seiner Tante in Frankreich auf und entdeckte
seine italienische und portugiesisch-sephardisch-jüdische Herkunft spät.
In seinen ›Notizen aus Kreuz und Quer‹ nimmt er uns auf den letzten
Metern mit, sie zu entdecken.Ferlinghetti leitete auf seinen
Reisen eine Entdeckungslust, die ihm oft große Enttäuschungen eintrug.
Sein Leitstern blieb die Poesie der Welt, die er absorbierte wie ein
Schwamm und der er seinen Beitrag erstattete. Seinem Naturell
entsprechend entdeckte er schnell die Brüchigkeit des Paradieses, ob als
pure Landschaft oder politische Utopie, ob als Versprechen der
Revolutionen oder des Kapitalismus. Am eindrücklichsten während seiner
Reise durch die BRD-DDR-UDSSR, die er, in Nachodka angekommen,
romantisch beginnend, desillusioniert zurück antreten musste: Parallel
zu seinen poetischen Notizen in der zähen Ödnis dieses vergifteten
ideologischen Alptraums, zeigt er, wie inhuman der Kommunismus die
Menschen betrog. Wer glaubt, hier eine höhere Berechtigung für den
Kapitalismus ableiten zu können, freut sich zu früh.Eines der eindrücklichsten Tagebücher über die Gegenwirkung der Poesie in der Welt.